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HOVAWART - GENETIK

Genetik

Auch wenn Du gar nicht vorhast, mit Deinem Hovawart zu züchten, sollst Du diese Abteilung nicht überschlagen, denn Rassehundezucht ist nicht nur eine Sache der aktiven Züchter. Jeder Besitzer eines Hovawarts trägt seinen Teil dazu bei, dass die Zucht gesunder, liestungsfähiger und schöner Hovawarte auch in Zukunft möglich ist. Wenn Du Deinen Züchter nicht auf laufenden hälst über die Entwicklung, die Vorzüge und Fehler Deines Hovawarts, wenn Du seine Arbeit nicht unterstützst, indem Du Deinen Hovawart auf Hüftgelenkedysplasie röntgen lässt und Deinen Hund nicht wenigstens auf einer Körung oder ZTP vorstellst, dann ist es dem Züchter kaum möglich, planmässig zu züchten. Denn den Erfolg einer Paarung kann man nur an den Nachkommen sehen. Sehr oft geschieht es, dass hervorragende Hunde durchschnittliche Nachkommen geben, und umgekehrt, oft durchschnittliche Hunde geben gelungene Nachkommen in den passenden Verpaarungen.

Das was die Eltern zeigen, nennt man mit dem Fachausdruck Phänotyp, das, was sie als Erbanlagen (Gene) in sich tragen, ist ihr Genotyp. Nur der Genotyp entscheidet darüber, welche Anlagen ein Tier weitergeben kann, und der unterscheidet sich oft genug deutlich vom Phänotyp. Wie kommt das?

>Die Erbanlagen befinden sich auf den Chromosomen, fedenartigen Gebilden, die sich zusammengeknäuelt in jedem Zellkern befinden. Diese Chromosomen treten immer paarweise auf, auf eine Hälfte von der Mutter, die andere vom Vatter. Männliche Spermien und weibliche Eizellen sind das Ergebnis einer speziellen Teilung genannt reduktive (Meiose) und als Ergebnis enthalten die Hälfte reduzierter Anzahl von Chromosomen. Bei der Befruchtung, die Anzahl der Chromosomen sich wieder verdoppelt. Reduktive Teilung ist notwendig, um typische für gegebene Art Anzahl von Chromosomen zu bewahren. In somatischer Zelle (fast) jedes Gen tritt also in zwei Kopien (fast, weil im Fall der Rüden gestellte Gene auf den sogenannten Geschlechtschromosomen - X und Y in Einzelexemplaren vorhanden sind) auf. Jede Erbanlage tritt also zweifach auf. Die beiden Teile des Anlagepaars (Allele) können gleich sein, dann spricht man von Reinerbigkeit, oder unterschiedlich - gemischterbig. Wenn also zum Beispiel beide Elterntiere reinerbig schwarz sind, dann können sie auch nur die Erbanlage für Schwarz weitergeben. In diesem Fall werden die Kinder schwarz sein, und zwar ebenfalls reinerbig (homozygot). Schwarze Welpen können aber auch kommen, wenn ein Elternteil blond, der andere schwarz ist, denn die Erbanlage für Schwarz setzt sich gegenüber der Erbanlage für Blond durch, sie ist dominant. Die Anlage für die blonde Farbe wurde unterdrückt, sie ist rezessiv. Diese schwarzen Welpen sind gemischterbig (heterozygot) in Bezug auf die Farbe. Wenn sie wiederum mit einem ebenso gemischterbigen Partner verpaart werden, kann es geschehen, dass bei beiden Tieren die Anlage für Blond weitergegeben wird und die beiden schwarzen Hovawarte blonde Welpen haben, die dann wiederum reinerbig in Bezug auf die blonde Farbe sind, weil rezessive Merkmale nur auftreten können, wenn sie doppelt vorkommen, das heisst, beide Eltern sind Merkmalsträger. Was bedeutet, dass die Eltern selbst entweder homozygot für das rezessive Gen sein müssen, oder sein Träger sein. Aus solcher Paarung (heterozygot x heterozygot) kann es statistisch 1/4 Welpen blond sein.

Blonde Hovawarte sind also immer reinerbig in Bezug auf ihre Farbe, dunkle können rein- oder gemischterbig sein. Treten unter ihren Kindern blonde Hovawarte auf, dann sind sie auf jeden Fall gemischterbig.

Möglichkeiten der Farbverteilung bei Hovawarten in verschiedenen Verpaarungen hinsichtlich der Farbe.

Hovawarte treten in 3 Farben auf: schwarz, schwarzmarken und blond.


Die Farbmöglichkeiten bei Welpen in Bezug auf Eltern:

  1. blond x blond: alle Welpen immer nur blond (weil Homozygoten);

  2. schwarzmarken x schwarzmarken: Welpen schwarzmarken und blond, es kann aber passieren, dass ganzer Wurf nur schwarzmarken oder nur blond sein wird; wenn ein Elterntier homozygotisch ist, der ganze Wurf wird schwarzmarken, wenn beide Eltern heterozygotisch sind, der Wurf kann gemischt sein (Welpen schwarzmarken und blond) oder der ganze Wurf ist blond (sehr selten);

  3. blond x schwarzmarken, blond x schwarz, schwarzmarken x schwarz, schwarz x schwarz: es können Welpen allen 3 Farben auftreten, aber es kann in jeder diesen Verpaarung passieren, dass ganzer Wurf nur blond, nur schwarzmarken oder nur schwarz sein wird, die andere Möglichkeit ist, dass es nur 2 Farben auftreten, z.B. nur blond und schwarzmarken, nur blond und schwarz, nur schwarzmarken und schwarz; wenn ein dunkler (also schwarzmarkener oder schwarzer) Elterntier homozygotisch ist, der ganze Wurf wird dunkel (die Welpen von nur schwarzer Farbe oder von nur schwarzmarkener Farbe oder von schwarzer und schwarzmarkener Farbe, aber niecht blond), natürlich wenn beide dunkle Eltern homozygotisch sind, dann ganzer Wurf wird nur aus dunklen Welpen bestehen; jedoch wenn beide Eltern heterozygotisch sind, die Farbverteilung kann jede sein.

Erklärung Anhang zu dem 3.Punkt:
Es gibt Hunde von dunkler Farbe, d.h. schwarze und schwarzmarkene, die kein blond geben (weil sie homozygotisch sind), in jeder Verpaarung nur schwarze und schwarzmarkene, oder nur schwarze, oder nur schwarzmarkene Welpen geben.
Es gibt auch Hunde von schwarzer und blonder Farbe (aus Verpaarungen blond x schwarz, blond x blond oder schwarz x schwarz), die keine schwarzmarkene Welpen geben.

Es gibt keine andere Möglichkeiten!


Die Verteilung der Allelen in Bezug auf Farben und deren Vererbung:

=> Hunde BLOND:
Genotyp ee KK - blonder Hund mit schwarzem Gen und ohne schwarzmarkenes Gen;
Genotyp ee Kk - blonder Hund mit schwarzem und schwarzmarkenem Gen;
Genotyp ee kk - blonder Hund mit schwarzmarkenem Gen und ohne schwarzes Gen;

=> Hunde SCHWARZMARKEN:
Genotyp EE kk - schwarzmarkener Hund ohne blondes Gen;
Genotyp Ee kk - schwarzmarkener Hund mit blondem Gen;

=> Hunde SCHWARZ:
Genotyp EE KK - schwarzer Hund ohne schwarzes und schwarzmarkenes Gen;
Genotyp EE Kk - schwarzer Hund mit schwarzmarkenem Gen und ohne blondes Gen;
Genotyp Ee KK - schwarzer Hund mit blondem Gen und ohne schwarzmarkenes Gen;
Genotyp Ee Kk - schwarzer Hund mit schwarzmarkenem und blondem Gen;